EFRE/JTF in Nordrhein-Westfalen

Smart Foodfactory

Intelligente, digitale Lebensmittelfabrik

Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit in der Lebensmittelproduktion verbinden – und auf diese Weise unter anderem der Verschwendung von Lebensmitteln entgegenwirken: Diese Ziele hat sich die Smart Foodfactory gesetzt. Die intellignte Lebensmittelfabrik entsteht derzeit am Innovation Campus in Lemgo und soll bis Sommer 2022 fertiggestellt sein.

Sichere Lebensmittel von herausragender Qualität, deren Produktion Nachhaltigkeit mit Wirtschaftlichkeit verbindet und die den Verbrauchern durch Digitalisierung und Industrie 4.0-Technologien mehr Komfort bieten – dieser Mission hat sich die Smart Foodfactory verschrieben. Die intelligente Lebensmittelfabrik entsteht derzeit, gefördert aus Mitteln des EFRE, auf dem Innovation Campus in Lemgo und soll nach Fertigstellung ein überregionaler Impulsgeber für Innovationen sein. Sie ist eine Forschungs- und Demonstrationsplattform für die digitale Transformation in der Lebensmitteltechnologie, in der neue Technologien, Produkte und Produktionsprozesse der Branche gemeinsam entwickelt und wissenschaftlich begleitet werden.

In der Praxis werden in der Smart Foodfactory künftig vor allem Sensoren erforscht. Richtig eingesetzt, können sie laufend Auskunft geben über Sicherheit, Qualität und Verlässlichkeit von Lebensmitteln. Das berührt auch das Thema Lebensmittelverschwendung. Denn: Wenn schon während der Herstellung auffällt, dass eine Rezeptur oder Mischung in die falsche Richtung läuft, kann in Echtzeit gegengesteuert werden, anstatt dass schlimmstenfalls die gesamte Charge entsorgt werden muss. Am Ende sollen davon nicht nur die Unternehmen, sondern auch die Verbraucher profitieren. Bei den Sensoren der Zukunft ist es denkbar, bei der Wurst zu wissen, wo Schwein und Kuh lebten, die dafür verarbeitet wurden. Der Experte hingegen würde in den Datensätzen eher nach Informationen suchen, wie lange die Verarbeitung gedauert hat und wie die Kühlung aussah.

Das Gebäude der Smart Foodfactory, deren Fertigstellung für Sommer 2022 geplant ist, wird über eine Fläche von rund 1.500 Quadratmetern verfügen und mit moderner Forschungsinfrastruktur ausgestattet sein. Es führt Forscherinnen und Forscher aus unterschiedlichen Disziplinen zusammen: Lebensmittelherstellung, chemische Analytik, Sensorik, Bild- und Datenverarbeitung, Sensortechnik, Mess- und Regeltechnik sowie Automation.

Die Ausgestaltung des Gebäudes spricht mehrere Zielgruppen an: Forscherinnen und Forscher können an flexiblen modularen Lebensmittel-Produktionsanlagen mit Industrie-4.0-Ansätzen Ergebnisse generieren und demonstrieren. Für interdisziplinäre Arbeitsgruppen sowie Gründer stehen Projekträume und Coworking Spaces zur Verfügung. Geplant sind außerdem Schulungs- und Begegnungsflächen, in denen Seminare, Fach- und Transferveranstaltungen Raum finden. Das Gebäude soll für Offenheit und Transparenz stehen – deshalb werden Foyer und Werkhalle über eine Glasfassade einsehbar.

Hochschulpräsident Professor Jürgen Krahl freut sich darüber, dass die TH OWL nun ihre bestehenden Kompetenzen im Themenfeld weiter stärken kann: „Mit der Forschungsfabrik setzt die TH OWL neue Maßstäbe in Lehre und Forschung bei Industrie 4.0 im Lebensmittelbereich. Neben der smartFoodTechnologyOWL Initiative ist die neue Forschungsfabrik ein weiterer Meilenstein für den Innovation Campus Lemgo und eröffnet eine neue Ebene für Forschung und Transfer.“

Professor Stefan Witte, Vizepräsident für Forschung und Transfer der TH OWL, verweist auf die überregionale Strahlkraft des Vorhabens: „Gemeinsam mit unseren Partnern sehen wir die Digitalisierung in der Lebensmitteltechnologie als eine der wichtigsten Zukunftsaufgaben. Die Forschungsfabrik schafft ein neuartiges Forschungsumfeld, das in dieser Weise und mit dieser Zielsetzung bisher einzigartig in Deutschland ist.“



Facts & Figures

9.914.954 Euro Gesamtinvestition
davon
4.957.477 Euro EFRE Fördermittel
3.965.982 Euro NRW Landesmittel



Projektpartner

Technische Hochschule Ostwestfalen Lippe


Schwerpunkt

Erhöhung des umsetzungsorientierten FuI-Potenzials


Laufzeit

01.10.2018 - 30.09.2022