EFRE/JTF in Nordrhein-Westfalen

BMM HOCH DREI

Betriebliche Mobilität im Quartier

Zur Arbeit zu fahren - für Millionen Deutsche ist das der Hauptgrund, täglich ihr Auto zu nutzen. Die aktuelle Studie "Mobilität in Deutschland 2017" zeigt: 34 Prozent aller Wege und 42 Prozent aller zurückgelegten Personenkilometer sind berufsbedingt - dazu gehören der Weg zur Arbeit ebenso wie der zur Ausbildung, Dienstreisen und andere dienstliche Wege. Die Arbeits- und Dienstwege sind dabei mit durchschnittlich 17 Kilometern besonders lang, der Pkw-Anteil ist mit rund zwei Dritteln besonders hoch. Betrachtet man die Vielzahl an Unternehmen und pendelnden Mitarbeitern im urbanen Raum, kommt ein Gedanke sofort: Hier müssten sich doch Synergien finden lassen, oder?

Effiziente und nachhaltige Organisation der Personenverkehre

Genau diesen Ansatz verfolgt das Projekt "BMM HOCH DREI". Koordiniert wird es vom Wuppertal Institut, Projektpartner des Verbundvorhabens sind die Bergische Universität Wuppertal, die Neue Effizienz GmbH und die EcoLibro GmbH. Die Abkürzung "BMM" steht dabei für "Betriebliches Mobilitätsmanagement". Gemeint ist damit eine Strategie zur effizienten und nachhaltigen Organisation der Personenverkehre eines Unternehmens. Dazu gehören Beschäftigtenmobilität, Dienstreisen und ein Fuhrparkmanagement. Ziel ist, den Personenverkehr zu beeinflussen, und es so zu schaffen, dass Unternehmen und ihre Beschäftigten wie auch Städte und Quartiere, Umwelt und Gesellschaft davon profitieren.

Das Besondere von "BMM HOCH DREI" ist der quartiersbezogene Ansatz. 30 Betriebe und Verwaltungen in sieben Quartierstypen in den drei Städten wurden von den Wissenschaftlern hinsichtlich ihrer Mobilitätssituation analysiert und basierend darauf entsprechende Quartierskonzepte und Maßnahmen entwickelt. Dabei richtete sich ihr Fokus vor allem auf Maßnahmen aus den Bereichen Information, Kommunikation, Motivation, Koordination, Service und Marketing. Sie sollen den Verkehrsteilnehmern helfen, ihr Mobilitätsverhalten und ihre Einstellungen zur Mobilität zu verändern.

Ergänzende Maßnahmen sind teilweise nötig

Dabei übernehmen die Betriebe Verantwortung für den durch sie verursachten Verkehr und kooperieren mit Kommunen, Verkehrsbetrieben und -anbietern. Mobilitätsmanagement eröffnet Alternativen zur Nutzung des eigenen Autos und stärkt den Umweltverbund. Auch Bau- und planungsrechtliche sowie steuerrechtliche Rahmenbedingungen und Förderprogramme können die Wirksamkeit des Mobilitätsmanagements stärken, fanden die Projektteilnehmer heraus. Um seine Wirkung voll entfalten zu können, brauche Mobilitätsmanagement manchmal auch ergänzende Maßnahmen wie Infrastrukturausbau zum Beispiel für den Fahrradverkehr oder Verbesserungen im ÖPNV wie zum Beispiel Linienanpassungen, Taktverdichtungen oder erweiterte Betriebszeiten. Während einzelne Betriebe hier meist wenig Einfluss haben, zeigt das Projekt, dass solche Veränderungen mit dem Quartiersansatz eher umzusetzen sind.

Unterstützung für die Unternehmen der Region

So fanden die Forscher Antworten auf Fragen wie: Welche Maßnahmen sind für die Unternehmen und Quartiere geeignet? Welche Hemmnisse tauchen auf und wie kann man sie überwinden? Was lässt sich aus den erreichten Projektergebnissen lernen? Wie kann man die Erfahrungen aus der Modellregion verallgemeinern und auf andere Regionen übertragen? Die Projektergebnisse wurden in Vorträgen, Podiumsgesprächen und Diskussionen vorgestellt, reflektiert und eingeordnet. Auf diese Weise unterstützt das Projekt "Betriebliches Mobilitätsmanagement im Bergischen Städtedreieck - BMM HOCH DREI" Unternehmen der Region dabei, in ihren Quartieren Synergien für eine Verbesserung der betrieblichen Mobilität zu erschließen. Gefördert wird es mit Mitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und dem Land NRW.



Facts & Figures

1.463.499 Euro Gesamtinvestition
davon:
716.046 Euro EFRE Fördermittel
344.775 Euro NRW Landesmittel


Projektpartner

Bergische Universität Wuppertal 
Bergische Gesellschaft für Ressourceneffizienz mbH 
Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie gGmbH 
Ecolibro GmbH


Schwerpunkt

Verbesserung der Innovationsfähigkeit von Unternehmen


Laufzeit

15.04.2016 - 14.04.2019