EFRE/JTF in Nordrhein-Westfalen

Der letzte Wunsch eines kleinen Mädchens soll in Erftstadt Wirklichkeit werden. Kurz vor ihrem Tod hatte die zehnjährige Antonia sich gewünscht, dass 1000 Bäume in der Stadt gepflanzt werden. Dafür hat sie sogar einen Brief an das Amt für Grünflächen geschrieben. Auch das Förderprogramm EFRE unterstützt dieses Projekt und hat 203 Bäumen auf städtischen Flächen gepflanzt. Mit den Pflanzungen sollen die städtischen Parks und Friedhöfe weiter aufgewertet werden, da gerade diese Flächen als wichtige Naherholungsorte für die Bevölkerung dienen.

Anfang Juli 2019, zwei Tage vor dem Erftstädter Stadtjubiläum, starb Antonia im Alter von zehn Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit: Friedlich, in sich ruhend, ohne Angst und erstaunlich weise. Vor ihrem Tod gab sie ihren Eltern zwei Aufträge mit: „Mir geht es gut, kümmert euch um meine Geschwister!“ und: „Warum verstehen die Menschen nicht, dass wir ohne Bäume alle sterben werden?“. Wie ernst Antonia dieses Anliegen war, sahen ihre Eltern erst nach ihrem Tod. Auf ihrem Schreibtisch fanden sie einen Brief, adressiert an Herrn Schulz vom Amt für Straßen, Grünflächen und Friedhöfe. Darin fordert die Zehnjährige den Amtsleiter auf, 1000 Bäume in Erftstadt zu pflanzen: „Sind Sie damit zufrieden? Dann kaufen Sie die Bäume bitte. Wir müssen nur noch die Polizei fragen. Und dann auch noch besprechen, wo wir die Bäume pflanzen. Deine Antonia.“

Dieser letzte Wunsch, dieser Auftrag von Antonia soll nun Wirklichkeit werden, dafür setzen sich ihre Eltern Claudia und Florian ein. „Bei 14 Ortsteilen ergibt sich eine durchschnittliche Bepflanzung von 72 Bäumen je Ortsteil. Bäume sind Leben, sie können Ortschaften und Menschen miteinander verbinden. Das Motto unserer Stadt »Zusammen Wachsen« könnte durch die Bäume ein auch für Kinder verständliches Gesicht bekommen“, schreiben sie auf der eigens eingerichteten Homepage.

Ihr Klassenlehrer Christian Rüschel beschrieb Antonia mit folgenden Worten: „Wir haben viel von ihr gelernt, denn sie sah immer das Beste in den Menschen, wollte viel lernen und weiterkommen. Sie war ehrlich, gerecht und hatte den Mut zur Wahrheit, dabei war sie fröhlich und unbeschwert. Sie war ein Mensch der Initiative und wollte die Welt zu einem besseren Ort machen. Dankbar erinnere ich mich an sie, sie hat unser aller Leben sehr bereichert und bis zum Ende den Trauernden um sie herum Hoffnung und Vertrauen geschenkt.“

Um Antonias Traum Wirklichkeit werden zu lassen, helfen viele mit. Auch das Förderprogramm EFRE unterstützt ihn – mit der Bepflanzung von 203 Bäumen auf städtischen Flächen. Mit diesen Baumneupflanzungen sollen die städtischen Parks und Friedhöfe weiter aufgewertet werden, da gerade diese Flächen als wichtige Naherholungsorte für die Bevölkerung dienen. Des Weiteren werden durch die Neupflanzung autochthoner Bäume neue Rückzugsräume für heimische Tierarten innerhalb der städtischen Siedlungsräume geschaffen.

Wer sich noch engagieren möchte: Es werden weiter ehrenamtliche Unterstützer für das Projekt gesucht. Außerdem werden Gießpaten gesucht, die die noch jungen Bäume gerade in trockenen Perioden mit ausreichend Wasser versorgen. Weitere Informationen rund um das Projekt gibt es unter www.1000baeume.net.



Facts & Figures

138.391 Euro Gesamtinvestition
davon
138.391 REACT-EU Fördermittel


Projektpartner

Stadt Erftstadt


Schwerpunkt

REACT-EU


Laufzeit

01.01.2022 bis 30.06.2023