EFRE/JTF in Nordrhein-Westfalen

Energieeffizienz – Senkung von Treibhausgasemissionen

Energieeffiziente Gebäude

Öffentliche Gebäude und Gebäudegruppen in Kommunen, die insbesondere der Kultur, dem Sport, dem Tourismus oder karitativen Zwecken dienen, sollen energieeffizienter werden. Diese Gebäudetypen machen etwa 20 % des gesamten Immobilienbestandes von Kommunen aus, ihr Energieverbrauch beläuft sich auf ca. 25-35 % des gesamten Energieverbrauchs eines kommunalen Immobilienportfolios. Das Einsparpotenzial ist bei diesen Gebäuden im Vergleich zu anderen Gebäudetypen höher, da die Mehrheit dieser Gebäudetypen vor 1978 und damit vor Inkrafttreten der 1. Wärmeschutzverordnung errichtet wurde.

Der Gesamtbestand der Gebäude mit den Nutzungen Kultur, Sport, Tourismus oder karitativen Zwecken beläuft sich in NRW auf ca. 13.000 Gebäude. Hiervon sind etwa 40 % der Gebäude modernisierungsbedürftig.

Gefördert werden integrierte Energieeffizienzmaßnahmen, die durch energetische Verbesserungen der Gebäudehülle und -technik sowie der Nutzung intelligenter Energiesysteme und digitaler Instrumente, auch zur Sichtbarmachung verschiedener Verbrauchsstellen in und am Gebäude, zu einer signifikanten Reduzierung des Energieverbrauchs führen.

Aufgrund ihrer Vorbildfunktion eignen sich insbesondere öffentliche Baumaßnahmen besonders gut, um neue Impulse im Bereich der Energieeffizienz zu setzen, z.B. durch die Verwendung von nachhaltigen Baumaterialen und -techniken sowie naturnahen Lösungen. Die Kosten für die Zertifizierung nachhaltigen Bauens können gefördert werden, wenn sie im Zusammenhang mit der Förderung eines Vorhabens aus dieser Maßnahme stehen.

Gefördert werden Planung und anschließende Umsetzung von energieeffizienten Sanierungsmaßnahmen, die über die gesetzlichen Mindeststandards hinausgehen und mit denen der Primärenergieverbrauch um mindestens die Hälfte gesenkt werden kann.

Die klimagerechte energetische Sanierung öffentlicher Gebäude kann mit energieeffizienter Wärmeversorgung, klimagerechten, urbanen Energielösungen oder der Förderung der integrierten sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Entwicklung, der Kultur, des Naturerbes, des nachhaltigen Tourismus und der Sicherheit in städtischen Gebieten verknüpft werden.

Die Maßnahme wurde als mit dem DNSH-Prinzip nach der Methodik des Mitgliedstaats als mit den Umweltzielen vereinbar bewertet.

Zielgruppen: Kommunen, kommunale Unternehmen und Einrichtungen, Vereine und Stiftungen

 

Energieeffiziente Wärmeversorgung

Gefördert werden soll der bedarfsgerechte Ausbau und die Verknüpfung von Wärmenetzen, um die insbesondere in urbanen Räumen vorhandenen erheblichen Wärmepotenziale zu erschließen. Effiziente Fernwärmenetze und Niedertemperatur-Wärmenetze, die vorzugsweise nicht brennbare erneuerbare Energien (beispielsweise Geothermie, Solar, Wärmepumpen) und Abwärme aus industriellen bzw. gewerblichen Prozessen nutzen, können bei der klimafreundlichen Wärmeversorgung von Gebäuden zum Erfolg der Energiewende beitragen. Die Förderung von leitungsgebundener Versorgung mit Wärme aus erdgasbefeuerter Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) ist lediglich zur Aufrüstung von Fernwärme- und Fernkältesystemen auf den Stand einer „effizienten

Fernwärme- und Fernkälteversorgung“ im Sinne von Artikel 2 Nummer 41 der Richtlinie 2012/27/EU bzw. zur Aufrüstung von Anlagen zur Kraft-WärmeKopplung auf den Stand einer „hocheffizienten Kraft-Wärme- Kopplung“ im Sinne von Artikel 2 Nummer 34 der Richtlinie 2012/27/EU zulässig.

Durch die Verknüpfung von Wärmenetzen, die bislang meist noch Inselcharakter haben, lassen sich hinsichtlich Flexibilität, Versorgungssicherheit, Klimaschutz und Energieeffizienz wichtige Synergieeffekte erzielen. Erschlossen werden soll vor allem auch das Potenzial der Umweltwärme, wie Erdwärme, warmes Grubenwasser, Wärme aus Abwasser sowie nicht vermeidbare Abwärme aus industriellen bzw. gewerblichen Prozessen, deren Anteil an der leitungsgebundenen Wärmeversorgung derzeit noch vergleichsweise gering ist. Zudem soll die Integration von Wärmespeichern zur Flexibilisierung der effizienten Wärmeversorgung beitragen.

Beim Bau von Wärmenetzen und -speichern sollte eine möglichst hohe Effizienz und Umweltverträglichkeit erreicht werden, um den Rohstoff- und Ressourcenverbrauch zu reduzieren. Belastungen von Böden (z.B. durch Flächeninanspruchnahme) sollten minimiert werden. Sofern beim Betrieb von Wärmenetzen Biomasse als erneuerbarer Energieträger zum Einsatz kommt, sollten Bioenergieträger verwendet werden, die eine Nachhaltigkeitszertifizierung besitzen.

Die Maßnahme wurde als mit dem DNSH-Prinzip nach der Methodik des Mitgliedstaats als mit den Umweltzielen vereinbar bewertet.

Zielgruppen: Kommunen, kommunale Unternehmen und Einrichtungen, Vereine und Stiftungen und Kleine und mittlere Unternehmen