EFRE/JTF in Nordrhein-Westfalen

Abenteuerspielpatz in Bochum-Wattenscheid

Ein besonderer Abenteuerspielplatz

Der Abenteuerspielplatz im Bochumer Stadtteil Wattenscheid ist etwas Besonderes: Die beliebte Einrichtung der städtischen Kinder- und Jugendhilfe bietet Mädchen und Jungen in einem dichtbesiedelten Umfeld freien Raum, die Stadtnatur zu erleben, und Tieren wie Pferden, Ziegen und Hühnern ein Zuhause. Der Spielplatz ist im Hinblick auf die Sozialstruktur in Wattenscheid-Mitte von großer Bedeutung, zumal dort seit Jahren erfolgreich inklusiv gearbeitet wird. Gehandicapte Kinder und Jugendliche nehmen an allen Angeboten teil. Gegenseitige Rücksichtnahme und Hilfe stehen im Mittelpunkt der pädagogischen Arbeit.

Bewegungsspiele und Kochangebote

Die Kinder, die den Abenteuerspielplatz besuchen, kommen bis auf wenige Ausnahmen aus finanziell benachteiligten Familien. Kommerzielle Freizeitangebote sind für sie in der Regel nicht nutzbar. Auch liegt die Vermutung nahe, dass viele Kinder kein regelmäßiges Essen in der Familie bekommen. Um die Grundversorgung zu gewährleisten, wird täglich zumindest ein unentgeltlicher Mittagssnack bereitgehalten. Regelmäßige Kochangebote, in die die Kinder und Jugendlichen aktiv eingebunden werden, tragen dazu bei, dass sie etwas über gesunde und vollwertige Ernährung erfahren. Bewegungsspiele auf dem angeschlossenen Spielplatz, Ballspiele auf dem Bolzplatz gehören ebenfalls zum täglichen Angebot.

Durch Witterungseinflüsse marode geworden

Dass das Haus so gut angekommen wird, ist auch deswegen bemerkenswert, da die örtlichen Gegebenheiten lange Zeit nicht einem barrierefreien Kinder- und Jugendtreff entsprachen. Die Gebäude der Einrichtung, die Großteils über 25 Jahre alt sind, bestanden aus einfachen Holzbauten oder gebrauchten Containern, die zu größeren Räumen zusammengesetzt wurden. Stallungen mussten gesperrt werden, weil sie den baurechtlichen Regelungen nicht mehr entsprachen und zudem durch Witterungseinflüsse marode geworden waren. Die weiteren Gebäude waren ebenfalls in einem schlechten baulichen Zustand - und nach gutachterlicher Anweisung nur noch begrenzt nutzbar. Da sich eine Reparatur einzelner Gebäudeteile wirtschaftlich nicht mehr lohnte, wurde in Wattenscheid im Rahmen des Projekts "Soziale Stadt" mit Mitteln des EFRE ein Neubau für rund 1,25 Millionen Euro realisiert.

Trotz Bauarbeiten konnten Teile des Gebäudes genutzt werden

Der Neubau ist in zwei Abschnitten geplant worden. So wurden zunächst die miteinander verbundenen Einzelgebäude und Containeranlagen abgebrochen und entsorgt, so dass auf den Flächen die Neubauten entstehen konnten. Ein Teil des Gebäudebestandes konnte dabei weiter genutzt werden, so dass das Jugendamt die sozialpädagogische Arbeit auf dem Abenteuerspielplatz eingeschränkt fortsetzen konnte. Das Betreuungsgebäude mit wärmegedämmtem Pultdach erhielt eine massive Gründung aus Stahlbeton. Die Wände wurden aus Holz gebaut, außen verschalt und ebenfalls teilweise mit einem Wärmedämmverbundsystem versehen, das verputzt und angestrichen wurde.

Im Mai 2019 soll das Projekt abgeschlossen sein

Ziel war, den wichtigen Standort der Kinder- und Jugendarbeit zu erhalten. Dabei sind die Anforderungen an eine zeitgemäße Kinder- und Jugendeinrichtung genauso berücksichtigt worden wie die energetischen Standards von Neubauten und die Voraussetzungen für eine artgerechte Tierhaltung. Zudem war die barrierefreie Ausführung der neuen Räume wichtig. Die ersten Abbrucharbeiten begannen im November 2016. Der Baubeginn für das Betreuungsgebäude folgte im März 2017, am 11. Oktober 2018 wurde das Gebäude schließlich feierlich eingeweiht. Nach dem Bezug startete der zweite Bauabschnitt mit dem Abbruch der verbliebenen Gebäude und dem Bau des Kleintierstalls bis Dezember 2018. Ab März 2019 soll mit der Terrassenpflasterung und den Zuwegungen begonnen werden, spätestens im Mai 2019 auch das Stallgebäude fertig sein.



Facts & Figures

1.250.000 Euro Gesamtinvestition
davon:
625.000 Euro EFRE Fördermittel
291.800 Euro NRW Landesmittel



Projektpartner

Stadt Bochum


Schwerpunkt

Verbesserung der Integration benachteiligter gesellschaftlicher Gruppen in Arbeit, Bildung und in die Gemeinschaft


Laufzeit

21.12.2015 - 30.06.2019