Der Klimawandel macht sich zunehmend bemerkbar, auch der Seepark Zülpich ist davon betroffen. Mit dem Projekt „Grüne Arena“ soll das Gelände deshalb nicht nur attraktiver für Besucherinnen und Besucher gemacht werden, sondern gleichzeitig ökologisch und resilient umgebaut werden. Dazu werden unter anderem zahlreiche neue, besonders widerstandsfähige Bäume, Stauden und Beete gepflanzt und ein ressourcenschonendes Bewässerungssystem installiert.
Die gemeinnützige Seepark Zülpich gGmbH bewirtschaftet den Seepark Zülpich. Zweck der Gesellschaft ist die Förderung des Naturschutzes und der Landschaftspflege im Sinne des Umweltschutzes sowie die Förderung der Heimatpflege, der Kultur und des Sports. Doch der Seepark steht vor einer Herausforderung: Aufgrund der Lage im Regenschatten der Eifel befindet sich der Seepark – wie die gesamte Zülpicher Börde – in einer der sonnenreichsten und regenärmsten Regionen von ganz Deutschland. Deshalb hat der Seepark das Projekt „Grüne Arena“ ins Leben gerufen. Dessen Kernziel ist die Umsetzung einer naturgeprägten und klimaresilienten Erholungsfläche, die eingebettet ist in umfangreiche ökologische Aufwertungsmaßnahmen.
Den Besucherinnen und Besuchern des Geländes soll unter dem Arbeitstitel „Grüne Arena“ durch verschiedene Maßnahmen das Thema „Natur erleben“ positiv und nachhaltig vermittelt werden. Dies beinhaltet unter anderem einen klimawandelangepassten ökologischen Waldumbau. Außerdem werden im Bereich der Liegewiese und an der Badestelle durch die Pflanzung von Bäumen natürliche Schattenbereiche angelegt. Als weitere Maßnahmen sind die Ergänzung der vorhandenen Staudenbeete sowie die Neuanlage von Hecken am Seepark-Entree sowie am Uferweg vorgesehen. Nicht zuletzt ist die Einrichtung eines ressourcenschonenden und nachhaltigen Bewässerungssystems für die Beet- und Wiesenflächen im Seepark ein Hauptbestandteil der Förderung.
Klimawandelangepasster ökologischer Waldumbau
Im Rahmen der Maßnahmenumsetzung wurde der Waldbestand zunächst geprüft und Teile daraufhin durchforstet. In den Waldstücken in unmittelbarer Ufernähe konnte so für eine neue Lichtdurchflutung gesorgt und Blühflächen für einen natürlichen Bodenbewuchs geschaffen werden. Außerdem wurden Heckenpflanzungen im unteren Bereich der Sichtachse umgesetzt. Eine weitere Herausforderung ist das Wassermanagement. Denn die zunehmenden sommerlichen Rekordtemperaturen in Verbindung mit der Lage in einer der niederschlagsärmsten Regionen in Deutschland führen zu einem stetigen Rückgang des Grundwasserspiegels. Die Folge sind erhebliche Bewässerungsprobleme in den Sommermonaten. Im Rahmen der Maßnahme werden deshalb ein standortgerechtes Bepflanzungskonzept erarbeitet, Bepflanzungsergänzungen vorgenommen und ein effektives und ressourcenschonendes Bewässerungssystem installiert.
Schattenbäume auf der Liegewiese der Badestelle
Im Rahmen der Planung wurden verschiedene Baumarten, die sich bereits in der Vergangenheit auf dem Gelände des Seepark Zülpich als besonders klimaresilient gezeigt haben, zur Verschattung der Liegewiese im Seepark Zülpich gepflanzt. So werden nicht nur Besucherinnen und Besucher vor schädlicher UV-Strahlung geschützt, die neuen Bäume verhindern außerdem, dass der Boden und angrenzende Bepflanzungen überhitzen. Zusätzlich wurde das bestehende Pflanzkonzept des Uferweges um eine weitere Bepflanzung mit Blumenzwiebeln erweitert. Dazu wurden rund 42.000 Blumenzwiebeln entlang der Steilkante des Uferbereiches gepflanzt.
Klimaresilienten und natürliche Verschattung der Badestelle
Auch mit der Pflanzung von 45 winterfesten Hanfpalmen im Bereich der Badestelle wurden die Beschattung und Begrünung von hitzebedrohten Flächen gefördert und die Erholungsflächen auf den jährlich größer werdenden Sandflächen ökologisch aufgewertet. Im Vergleich zu Baumpflanzungen, die auf dem Wiesen- und Grünbereich stattfindet, besteht bei Palmen der Vorteil, dass der Eintrag von Blättern in den Wasser- und Sandbereich vermieden werden kann. Die Hanfpalme kann mit der vorhandenen Bodenbeschaffenheit umgehen, ist besonders winterfest und wird bis zu zwölf Meter hoch.