EFRE/JTF in Nordrhein-Westfalen

Dachpfannen aus Solarmodulen

Ein Solardach das aussieht wie ein normales Hausdach, aber trotzdem eine nachhaltige Stromversorgung des Gebäudes möglich macht und auf diese Weise einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leistet – an dieser Idee hat das Unternehmen paXos zusammen mit der Technischen Hochschule Köln mit Erfolg gearbeitet. So erhielten die Langenfelder nicht nur eine Anfrage vom Sitz des Bundespräsidenten, inzwischen steht fest, dass die Solardachpfannen in Serie hergestellt und in den freien Verkauf kommen sollen.

Wie genial wäre es, bei einem Haus das Dach zu decken und währenddessen automatisch eine Solaranlage zu installieren, einfach, weil das komplette System in den Dachpfannen selbst integriert ist. Also keine zusätzlichen, sperrigen Solarmodule, sondern eine optisch ansprechende und einfache Eindeckung des Dachs, die noch dazu sicher ist vor Sturm und Hagel, problemlos betreten werden kann und eine besonders hohe Energieeffizienz aufweist. Genau an dieser Idee hat – von EFRE gefördert – das kleine Unternehmen paXos aus Langenfeld mit seinen rund 40 Mitarbeitenden unterstützt von Wissenschaftlern der Technischen Hochschule Köln gearbeitet.

Spätere Massenfertigung im Blick

Und die Idee von paXos geht noch weiter: Im Projekt Solardachpfanne.NRW wollen die Forscher das Konzept der Photovoltaik in Kombination mit der Solarthermie umsetzen. Ziel des Projektes war zunächst die Erforschung der technologischen Grundlagen, um die Solardachpfanne so zu entwickeln und zu optimieren, dass sie in einer späteren Massenfertigung produziert und wie eine herkömmliche Dachpfanne eingesetzt werden kann. Dabei muss die Solardachpfanne zahlreiche Eigenschaften aufweisen wie eine Beständigkeit gegen Hitze, eine sehr lange Lebensdauer, eine Recyclingfähigkeit und den entsprechenden Brandschutz. Im Fokus standen in der Entwicklungsphase sowohl die einzelne Solardachpfanne als auch das Gesamtsystem, also die Serienschaltung mehrerer Dachpfannen.

Anfrage von Schloss Bellevue

Nach der Entwicklungsphase folgte der Aufbau eines Prototypens, zusammen mit einer konventionelle Vergleichsdachfläche, sowie eine einjährige Messphase. Während dieser Zeit wurde die Leistungsfähigkeit des Systems untersucht, um die Wirtschaftlichkeit zu ermitteln, außerdem wurden Alterung und Verschleiß betrachtet. Noch während des Testphase zeigte sich, wie begehrt die Idee des Langenfelder Unternehmens ist. So erhielten die Geschäftsführer unter anderem eine Anfrage von Schloss Bellevue, dem Sitz des Bundespräsidenten, dessen Dach neu und möglichst klimaeffizient eingedeckt werden sollte. Dafür bildete paXos die ursprünglichen Dachziegel originalgetreu nach – derzeit liegen sie zur Begutachtung vor.

Serienproduktion wird vorbereitet

Die nächste gute Nachricht folgte kurze Zeit später. So konnte paXos bekanntgeben, dass das Unternehmen Meyer Burger die Rechte an der Solardachpfanne erworben hat und sich nun um die Industrialisierung und den Vertrieb kümmern wird. Meyer Burger arbeitet derzeit mit Hochdruck an dem Aufbau einer Serienproduktion und plant mit dieser in den kommenden Monaten zu starten. Möglichst bald sollen dann auch neue Informationen bezüglich des Preises und der Vertriebskanäle bekannt gegeben werden.

Mit dem bald startenden Verkauf der Solardachpfanne ist das Projekt ein hervorragendes Beispiel, wie EFRE nicht nur dabei hilft, Ideen zu verwirklichen und in die Testphase zu bringen, sondern wie durch das Förderprogramm am Ende ganz konkrete Produkte entstehen, die einen positiven Einfluss auf unseren Alltag haben und zum Klimaschutz beitragen.



Facts & Figures

Gesamtinvestitionen: 1.532.997 Euro
davon
766.498 Euro EFRE Fördermittel
362.414 Euro NRW Landesmittel


Projektpartner

paXos Consulting & Engineering GmbH & Co
TH Köln


Schwerpunkt

Verbesserung der Innovationsfähigkeit von Unternehmen


Laufzeit

01.05.2019 bis 31.12.2023