EFRE/JTF in Nordrhein-Westfalen

Flow Diverter - Entwicklung eines Implantats zur endovaskulären Aneurysmatherapie

In Deutschland erkranken jährlich bis zu 250.000 Menschen an einem Schlaganfall. Ungefähr 1 Million Menschen leiden an den Folgen dieser Erkrankung, die neben Herzinfarkt und Krebs die dritthäufigste Todesursache darstellt. Eine der Hauptursachen für Schlaganfälle sind Hirnblutungen, verursacht durch die Ruptur (Einriss) von Hirngefäß-Aneurysmen.

Hirn-Aneurysmen sind spindel- oder sackförmige Erweiterungen von Arterien und entstehen infolge erworbener oder angeborener Gefäßwandveränderungen. Werden diese jedoch frühzeitig erkannt und effektiv behandelt, kann eine Gehirnblutung verhindert werden. Schwerste geistige und körperliche Folgeerscheinungen für den Patienten werden so abgewendet. Die phenox GmbH hat es sich zum Ziel gesetzt, ein Produkt zu entwickeln, das den komplexen Anforderungen an eine Aneurysma-Behandlung gerecht wird. Unterstützt wird phenox dabei aus Mitteln des NRW-EU-Ziel2-Programms.

Seit 2005 entwickelt phenox am Standort Bochum neuroradiologische Medizinprodukte für den interventionellen Bereich. Mithilfe der mechanischen Thrombektomiesysteme der phenox können durch Thromben verschlossene Hirnarterien wieder eröffnet werden. Bei der Aneurysmenbehandlung ist, anders als bei einem Verschluss der Arterie, eine Gefäßwandveränderung ursächlich. Diese Veränderung kann in sehr unterschiedlichen Ausprägungen auftreten. In jedem Fall stellt sie ein hohes Risiko für den Patienten dar. Für phenox galt es, ein Implantat zu entwickeln, dass eine effektive Blutflussveränderung bewirkt. Wird der Blutfluss in das Aneurysma langsam unterbrochen, ist die Gefahr einer Ruptur auf ein Minimum reduziert.

Den Anforderungen an das zukünftige Implantatmaterial kam in der Entwicklungsphase eine besondere Bedeutung zu. Da es sich um ein Dauerimplantat handelt, stellt die Biokompatibilität eine zwingende Anforderung an die verwendeten Materialien dar. Erprobt wurden in der Testphase, neben Material und Legierung, Mikroflechtstrukturen mit verschiedenen Durchmessern und Längen. Dabei wurde die phenox entscheidend von der Ruhruniversität Bochum unterstützt, die mit modernster Rasterelektronenmikroskopie zahlreiche Testreihen begleitete. Um dem Entwicklungsaufwand gerecht zu werden, konnte das erfahrene Team der phenox zudem durch neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verstärkt werden. Seit Bestehen hat sich die Belegschaft der phenox, von anfänglich 10 Mitarbeitern, bis heute nahezu verfünffacht.

Final konnte ein höchst effektives, selbstexpandierendes und röntgensichtbares Implantat entwickelt werden, das sich hinsichtlich seines neuartigen Handlings entscheidend von den bereits im Einsatz befindlichen Flow Divertern unterscheidet. Die Zulassung wird im Laufe des Jahres 2012 beantragt.


Kontakt

phenox GmbH
Lise-Meitner-Allee 31
44801 Bochum
info(at)phenox.info
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