Stationärer Einzelhandel und Digitalisierung - diese beiden Themen zusammenzubringen ist eine Herausforderung, denn zumindest auf den ersten Blick widersprechen sie sich. Trotzdem aber können beide voneinander profitieren und Mehrwert schaffen. Wie das geht, zeigt das Projekt "Zukunftslabor Einzelhandel Südwestfalen 2020". Es hat sich das Ziel gesetzt, die Herausforderung der Digitalisierung im heimischen Einzelhandel anzugehen und wird dabei durch die Europäische Union und das Land NRW gefördert.
Um ihr Ziel zu erreichen, wollen die Projektpartner IHK Arnsberg, SIHK zu Hagen, Universität Siegen, Fachhochschule Südwestfalen und die private Hochschule BiTS Iserlohn zunächst einmal den Stand der Dinge erfassen und analysieren - um darauf basierend Lösungen zu entwickeln, wie sich die Einzelhändler das veränderte Kundenverhalten zu nutzen machen können. Denn die meisten Kunden kaufen heute sehr selektiv - mal online und mal in stationären Geschäften, je nach Gelegenheit und Ausgangssituation. Dafür nutzen sie ihre Computer, Tablets und Smartphones, oder besuchen das Ladenlokal spontan, wenn es sich gerade anbietet. In diesen komplexen Einkaufsprozess, der zwischen online und offline wechselt, einzugreifen, ist für den Einzelhändler nicht einfach.
Entscheidend ist, die eigene Zielgruppe zu kennen
Deutlich wird, dass der Händler seinen Kunden auf mehreren Kanälen erreichen und die unterschiedlichen Möglichkeiten (mobile Apps, Online-Shop, Social Media, Prospekte, Suchmaschinen, Ladenlokal, etc.) sinnvoll und schlüssig miteinander verknüpfen muss, um ein nahtloses Einkaufserlebnis zu schaffen. Doch jede Kundengruppe hat andere Präferenzen, daher ist es für die Händler entscheidend, ihre Zielgruppe möglichst gut zu kennen und zu wissen, welche Medien und Kanäle sie verwenden. Einfach alle Kanäle zu bespielen ist hingegen keine Lösung - viel zu aufwändig ist es hier, den Überblick zu behalten.
Diese praktischen Erkenntnisse sind bereits erste Ergebnisse des Einzelhandelslabors Südwestfalen. Dazu zählt auch ein kurzes Video, das den Einzelhändlern erklärt, wie sie ihre Kunden in der sogenannten "Digitalen Fußgängerzone" erreichen können - also jenem Bereich, der sich ausschließlich online auf Suchmaschinen und in Social Media abspielt. Ein weiteres Ergebnis ist die kostenfreie E-Learning App "EASE" für Einzelhändler, die möglichst einfach über die Herausforderungen der Digitalisierung informieren möchte. EASE ist klein klassischer Onlinekurs, sondern der erste Einstieg in die persönliche Weiterbildung und informiert über Themen wie Suchmaschinenoptimierung, Suchmaschinenwerbung und Marketing-Automation. Weitere Themen sollen in Kürze folgen.
Einzelhandel und Digitalisierung funktionieren zusammen
Übergeordnetes Ziel des Projektes Einzelhandelslabor Südwestfalen ist es, den stationären Einzelhandel mit Workshops und Wissensvermittlung für eine eigene Cross- oder Omni-Channel-Strategien langfristig zu stärken. Die ersten Schritte sind bereits getan, zahlreiche auf der Webseite gesammelte Praxisbeispiele zeigen, wie bereits mit wenigen Veränderungen entscheidende Schritte getan werden können. Denn Einzelhandel und Digitalisierung können durchaus zusammen funktionieren - wenn man denn weiß, wie.
www.einzelhandelslabor.de
1.245.998 Euro Gesamtinvestition
davon:
622.998 Euro EFRE Fördermittel
214.049 Euro NRW Landesmittel
IHK Arnsberg
SIHK zu Hagen
Universität Siegen
Fachhochschule Südwestfalen
private Hochschule BiTS Iserlohn
Steigerung der Wertschöpfung von KMU durch Kompetenzentwicklung und Finanzierungshilfen
01.04.2016 - 31.03.2019