Die Kommunen in NRW unterliegen vielfältigen, kleinräumigen Herausforderungen, die sich nur mit Daten analysieren lassen, die auf lokaler Ebene erhobenen werden, u.a. durch Stärken-Schwächen-Analysen von in „Bottom-up“ entwickelten kommunalen Handlungskonzepten. Untersuchungen zeigen, dass der Strukturwandel insbesondere in Quartieren schrumpfender Städte den sozialen Entmischungsprozess beschleunigt mit der Folge, dass sich soziale Probleme mit schlechten Bildungs- und Zukunftschancen, einem negativen Wohnumfeld und einer schwachen lokalen Wirtschaft verbinden. Mit den strukturellen Veränderungen in Stadt- und Ortsteilen gehen zunehmende Leerstände und nicht mehr oder untergenutzte Flächen einher. Die erwartete pandemiebedingte Insolvenzwelle wird diesen Prozess weiter verschärfen. Den mit dem wirtschaftsstrukturellen und demografischen Wandel ausbleibenden Investitionen sowohl im öffentlichen als auch im privaten Sektor soll mit öffentlichen Baumaßnahmen im Wohnumfeld begegnet werden. Erfahrungen in der Stadterneuerung und den letzten EFRE-Förderperioden zeigen, dass diesen öffentlichen Investitionen private Investitionen in den Gebäudebestand folgen, so dass insgesamt eine nachhaltige Stabilisierung dieser Stadtteile erreicht werden kann. Daher wird auch in der Förderperiode 2021-2027 ein Aufruf zur nachhaltigen Stadtentwicklung auf der Grundlage territorialer Strategien angeboten.
Die Regionen in NRW - freiwillige kommunale Kooperationen - stehen vor unterschiedlichen wirtschaftlichen, sozialen, demographischen und ökologischen Herausforderungen, die sich nur mit auf regionaler Ebene erhobenen Daten, u.a. durch Stärken-Schwächen-Analysen aus den regional entwickelten Handlungskonzepten, analysieren lassen.
Untersuchungen belegen, dass der Tourismus Wertschöpfung in eine Region bringt, von der auch andere Wirtschaftszweige profitieren. Dennoch sind kulturelle und naturräumliche Attraktionen aufgrund finanzieller Restriktionen vielfach nicht oder schlecht erschlossen. Infolge können touristische Aktivitäten ihre positiven Effekte nicht voll entfalten. Angesichts von Globalisierung, Innovationsdruck und Corona-Krise besteht dringender Handlungsbedarf mit nachhaltigen tourismusbezogenen Projekten zur lokalen und regionalen Entwicklung im Einklang mit Natur und Umwelt beizutragen. Daher wird in der Förderperiode 2021-2027 ein Aufruf zur Attraktivitätssteigerung von Kultur, Naturerbe und nachhaltigem Tourismus auf Grundlage territorialer Strategien angeboten.
Für die Umsetzung der geplanten Maßnahmen zur nachhaltigen Erhaltung und Verbesserung der Lebensumstände in NRW stehen Mittel in Höhe von 396 Millionen Euro zur Verfügung.